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Texte für Social Media: 7 Gründe für authentisches Schreiben

15. April 2021


Der Cursor blinkt, das digitale Blatt bleibt weiß. Jeden Tag sitzen so viele Menschen an ihren Computern, Tablets und Smartphones und grübeln, wie sie jetzt am besten diesen Text für Social Media schreiben. Für Facebook, für Instagram, aber auch für den Blog, für die Webseite… Vielleicht gehörst du dazu und kennst das Gefühl, das dich wahnsinnig machen kann. Schreibst ein Wort, löschst es wieder, schreibst zwei Sätze, streichst einen und so weiter.



Das Schöne ist: Es kann viel einfacher sein – und dir richtig was für deine Arbeit bringen! Wenn du lernst, authentisch zu schreiben, fließen die Worte direkt aus dem Kopf in deine Hand. Dafür musst du es natürlich immer wieder üben, das geht nicht von heute auf morgen, aber es lohnt sich.



Hier sind meine sieben Gründe für authentisches Schreiben:

1. Andere verstehen dich besser.

Wenn du so schreibst, wie du es jemandem erzählen würdest (zum Beispiel einem Freund oder einer Freundin), wird deine Sprache wahrscheinlich einfacher. Und das ist nichts Schlechtes! Du wirst ja dadurch nicht dümmer. Ganz im Gegenteil.


„Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung“, ist ein Zitat von Leonardo Da Vinci. Recht hatte er!


Einfach und verständlich zu schreiben, war das Schwierigste, das ich beim Radio gelernt habe. Und das Wichtigste. In einer Nachricht oder Moderation muss eine Information sofort ankommen. Die Hörer:innen haben nur eine Chance, sie zu verstehen. Zumindest ist es beim klassischen Radiohören so, den Stream kannst du zur Not zurückspulen. Aber wer macht das?


Wenn du versuchst, etwas Kompliziertes einfach zu erklären, merkst du: Das kann verdammt schwierig sein. Aber wenn du es schaffst, wirst du viele positive Rückmeldungen dazu bekommen, glaub‘ mir. Ich höre immer wieder, dass Leute es als eine meiner größten Stärken sehen, dass ich auch komplizierte Sachen einfach erklären kann. Die Wahrheit ist: Das ist nur Übung. Ich glaube, dass das jede:r kann.

2. Deine Texte für Social Media sind leichter zu lesen.

Klar: Das hängt direkt mit dem ersten Grund zusammen. Wenn du so schreibst, dass dich deine Leser:innen besser verstehen, dann fällt ihnen das Lesen leichter. Sie können deinen Text also einfach runterlesen und haben bestenfalls sogar noch Spaß dabei. Sie bekommen ihre Informationen so serviert, dass sie sie ganz leicht verdauen können. Das heißt auch, dass die Leute wahrscheinlich eher „dranbleiben“.


Stell’ dir mal das Gegenteil vor: Ein Text wie aus dem Grammatikbuch. Hauptsätze, Nebensätze, Schachtelsätze, Fremdwörter, Fachbegriffe… alles dabei. Wie viel Bock hast du, das wirklich zu lesen? So gar keinen, oder?!


Gut, wenn du wissenschaftlich arbeitest oder Fachtexte schreibst, dann ist das etwas anderes. (Wobei ich auch da finde, dass das oft sehr viel verständlicher geht. Ich glaube nur, dass die meisten das gar nicht wollen.)


Wir gehen aber mal davon aus, dass du für’s Netz schreibst. Blog, Webseite, soziale Medien… Da müssen wir ja nur mal an uns selbst denken: Wie schnell scrollen wir weiter oder klicken weg, wenn etwas nicht so schön und einfach zu lesen ist? Hmhm, genau.

3. Es wirkt natürlicher, was du in den Sozialen Medien schreibst.

„Super Texte! Unglaublich ehrlich und authentisch!“ Das hat mir eine Bekannte geschrieben, als ich meine Webseite veröffentlicht habe. Und das war nicht die einzige Rückmeldung, über die ich mich total gefreut habe.


Ich persönlich finde den Begriff „authentisch“ langsam ein bisschen ausgelutscht, weil er mittlerweile überall benutzt wird und oft nur Blabla ist. Aber ich bin auch echt ein Erbsenzähler geworden, was meine Wortwahl angeht. Egal. Nenn‘ es, wie du willst: Authentisch. Echt. Natürlich. Das wollen wir!


Du kannst mit deinen Texten deine eigene Persönlichkeit oder die Marke deines Unternehmens sehr deutlich nach außen zeigen und stärken. Deine Texte werden zu einem Alleinstellungsmerkmal, du wirst dadurch wiedererkennbar.


Es braucht ein bisschen Mut, anders zu schreiben als der Rest. Aber wenn alle gleich schreiben, dann sticht ja niemand mehr raus. Dann lesen wir überall nur glattgebügelte Marketing-Texte ohne Seele.

4. Du schreibst bei Social Media auf Augenhöhe mit deinen potenziellen Kund:innen.

Das extreme Negativbeispiel kennen wir alle: Briefe vom Amt. „Den Anordnungen nach §309783, Abs. 9384, Satz 7859094 ist unverzüglich Folge zu leisten.“ So oder so ähnlich.


Ich hab‘ ja die letzten Jahre selbst in einer Verwaltung gearbeitet und weiß deshalb: Die Leute meinen das nicht böse. Das hat auch viel damit zu tun, rechtssicher zu bleiben und sich nicht angreifbar zu machen. Trotzdem macht es das für die Leser:innen nicht wirklich besser.


Was passiert, wenn ich so einen Brief bekomme? Erst mal muss ich den wahrscheinlich mehrmals lesen, um überhaupt zu verstehen, was die von mir wollen. Wenn ich mich richtig gut informieren will, dann muss ich auch die Paragraphen nachschlagen, die da stehen. Und am Ende bin ich es einfach dicke, dass mir dieser Brief so viel Arbeit macht, mich zum Teil überfordert und mich zwingt, irgendwas zu tun, was ich nicht verstehe.


Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich werde dann immer ein bisschen sauer. Der Brief ist ja offensichtlich nicht FÜR mich geschrieben, sondern VOM Amt. Und da ist der Fehler. Weil es herablassend wirkt.


Denk‘ immer daran, wo deine Leser:innen stehen: Was wissen sie schon? Welche Informationen brauchen sie? Und welche Herausforderungen haben sie gerade? Wenn du beim Schreiben schon die Leser:innen im Hinterkopf behältst, schreibst du FÜR sie – und damit auf Augenhöhe.

5. Es wird dir leicht fallen, in Sozialen Medien authentisch und natürlich zu schreiben.

Dafür musst du den Deutsch-Lehrer in deinem Kopf loswerden. Das ist alles fein, was wir früher mal gelernt haben. Toll, dass Lessing so formulieren konnte, dass er für eine Buch-Seite nur einen einzigen (seeeehr langen) Satz brauchte! Aber wenn wir für Webseiten, Social Media und Co. schreiben, dann ist das einfach nicht der richtige Weg.


Wenn du dir angewöhnt hast, natürlich zu schreiben, dann kommt der Rest von alleine. Die Sätze werden kürzer und verständlicher. Deine Texte lesen sich leichter und du bringst deine Persönlichkeit mit ein. Dann entstehen die Sätze in deinem Kopf wie von selbst und du musst sie nur noch in die Tastatur hacken.


Das geht – wie gesagt – nicht von heute auf morgen. Bei mir hat es bestimmt einige Monate gedauert und war dann auf einmal total leicht. Die zwei wichtigsten Tipps, die mir dabei geholfen haben: Stell‘ dir vor, du erzählst es einem Freund oder einer Freundin. Und dann lies‘ dir deine Texte hinterher noch mal durch und achte nicht nur auf Rechtschreibung oder andere Fehler. Achte auch mal darauf, ob du das wirklich so formulieren würdest. Sprichst du da oder spricht da dein innerer Deutsch-Lehrer?

6. Du wirst für deine Kund:innen stimmig, sie erkennen dich immer wieder.

Wenn du authentische Texte schreibst, dann werden dich deine Kund:innen – und die, die es noch werden wollen 😉 – wiedererkennen. Nicht nur in deinen Beiträgen bei Facebook oder Instagram, nicht nur in deinen Blog-Artikeln, sondern überall.


Es wirkt ja schon komisch, wenn du total steif schreibst, aber dann am Telefon locker drauf los plauderst. Dann ist das Bild von dir oder deinem Unternehmen nicht stimmig. Es gibt einen Bruch in der Kommunikation.


Das heißt natürlich nicht, dass alle total locker oder frech schreiben müssen, ihre Leser:innen duzen… Nein. Jede:r Selbstständige und jedes Unternehmen muss für sich eine Sprache finden, die passt. Wenn die seriös und distanziert ist, weil es zum Unternehmen passt und die Kund:innen das so schätzen, dann ist das so. Das muss aber nicht heißen, dass sie kompliziert oder herablassend ist.


Deshalb „authentisch“: Authentisch heißt nicht „mach es mir nach“, sondern „schreib‘, wie es zu dir und deinem Unternehmen passt“.

7. Du erreichst mehr Menschen mit deinen Texten für Social Media.

Das ist letztlich das, was passiert, wenn alle Punkte vorher zusammenkommen: Wenn dich deine Leser:innen verstehen, wenn sie deine Texte gerne lesen, deine Persönlichkeit darin wiedererkennen, sie sich auf Augenhöhe angesprochen fühlen und ein stimmiges Bild von dir haben, dann wird deine Zielgruppe größer.


Es wird Spaß machen, deine Texte zu lesen, und einige Leute werden sich dazu mit dir austauschen wollen. Sie werden das Gefühl haben, dass da am anderen Ende ein echter Mensch sitzt, mit dem sie sich verbinden können. Letztlich kaufen Menschen immer bei Menschen, nicht bei aalglatten Marketing-Texten. Und auch nicht bei inneren Deutsch-Lehrern.

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