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13 Tipps, damit du weniger Zeit mit Social Media verbringst

9. Januar 2023


Wahrscheinlich kennst du das auch, dass du „nur eben kurz“ eine Story bei Instagram posten wolltest – und ZACK! – es ist eine halbe Stunde vorbei, du hast dich durch 23 andere Storys geklickt und 56 Reels geguckt. In deinem Kopf schwirren tanzende Menschen, überglückliche Gesichter und glitzernde Sixpacks durch die Gegend und du weißt überhaupt nicht mehr, was DU eigentlich wolltest.

 

Ich denke, das ist für uns alle eine große Herausforderung: Soziale Medien nutzen, aber nicht darin versacken. Gerade für uns Selbstständige ist es eine Gratwanderung. Instagram, Facebook, TikTok und Co. sind eine super Möglichkeit, um uns direkt mit potenziellen Kund:innen auszutauschen, sie noch besser kennenzulernen und sie von uns zu überzeugen – aber es kann auch irre viel Zeit kosten.

 

Dazu kommen dann oft noch selbsternannte Social Media-Gurus, die uns erzählen, was wir unbedingt tun MÜSSEN, um dem Algorithmus zu huldigen. Warum wir NIEMALS erfolgreich werden, wenn wir DAS nicht machen und so weiter. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bekomme schon Stress, wenn ich diese ganzen vermeintlichen Regeln nur höre oder lese. Wenn du mich ein bisschen kennst, weißt du: Davon halte ich nichts.

 

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe und was wirklich stimmt: Die eine Sache, die du für deine Selbstständigkeit und für ein erfolgreiches Social Media-Marketing brauchst, ist Geduld. Ausdauer. So abschreckend und langweilig das klingt (zumal ja viele andere behaupten, dass es so „leicht“ ist), aber wir müssen einen Weg für uns selbst finden, der individuell ist und den wir lange durchhalten können.

 

Ja, die ersten Kund:innen können durch Soziale Medien ganz schnell zu dir kommen, das war bei mir auch so. Aber eine Follower-Liste mit den richtigen Menschen aufzubauen, die wirklich zu deiner Zielgruppe gehören, das braucht in der Regel mehr Zeit. Deshalb kann es so frustrierend sein und uns so auslaugen, wenn wir zu viel Zeit investieren – und nicht schnell genug etwas „rausbekommen“.

 

Meine eine „goldene“ Regel ist deshalb: Sei effektiv. Investiere nur so viel Zeit, wie du zur Verfügung hast und geben möchtest. Finde einen Weg, der dauerhaft und nachhaltig für dich funktioniert. Deshalb teile ich hier 13 Tipps mit dir, wie du es schaffst, deine Zeit bei Instagram und Co. einzuschränken und effizient zu nutzen. Viel Spaß damit!

1. Beobachte dich selbst: Was sind deine Zeitfresser in Sozialen Medien?

Man sagt ja „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung“ und da ist etwas dran: Erst mal sollten wir ganz ehrlich schauen, wie viel Zeit wir mit Social Media verbringen – und wie.

 

Wie viel es ist, kannst du ganz einfach direkt in den Apps herausfinden: Bei Instagram geht das, indem du auf dein Profil gehst, rechts oben über die drei Striche das Menü auswählst und auf „Aktivität“ tippst. Hier kannst du deine „verbrachte Zeit“ sehen. Bei Facebook ist es ähnlich: Du gehst in der App in die Einstellungen und findest dort den Punkt „Deine Zeit auf Facebook“.

Screenshot aus Instagram, auf dem man sieht, dass die Nutzerin täglich durchschnittlich 42 Minuten lang online ist.

Das ist das Mindeste, das du für den Anfang herausfinden solltest. Ich empfehle dir außerdem, dass du eine Woche lang Tagebuch führst: Schreib auf, wann du in Sozialen Medien online warst, was du dort gemacht hast – und auch, wie es dir danach ging. Das gibt dir gute Hinweise auf Verhaltensmuster. Viele von uns öffnen die Apps zum Beispiel automatisch, wenn wir Langeweile haben. Dabei regt es unsere Kreativität viel mehr an, wenn wir Langeweile mal aushalten.

2. Instagram, Facebook und Co. sollten nicht das Erste sein, das du morgens öffnest.

Viele von uns haben die Angewohnheit, morgens zuallererst zu checken, was passiert ist und was es Neues gibt. Dazu gehören WhatsApp-Nachrichten, E-Mails, Weltnachrichten, aber eben auch Soziale Medien.

 

Grundsätzlich ist ja nichts falsch daran, sich umfassend zu informieren. Aber wenn es das Erste ist, womit wir in den Tag starten, gehen wir sofort von uns selbst weg – und zu anderen hin. Wir tauchen direkt ein in die Dinge, die auf der Welt passieren und die im Leben anderer aktuell sind.

 

Stattdessen ist es sinnvoller, wenn du dir morgens die erste Stunde nur für dich nimmst: Fühl erst mal wieder, was deine eigenen Bedürfnisse sind. Wie geht es dir heute? Dann darfst du dich fragen, was du von diesem Tag erwartest, was du dir wünschst. Was steht heute an? Was willst du erledigen?

 

Für mich ist der wichtigste Start in den Tag ein gutes Frühstück. Anschließend koche ich mir eine Kanne Tee und setze mich damit an den Schreibtisch. Noch bevor ich die E-Mails lese, schreibe ich mein Bullet Journal: Dort halte ich fest, wie es mir heute geht, welche Termine anstehen und was ich erledigen möchte. Erst danach kommen E-Mails und anschließend Soziale Medien.

 

So kannst du sichergehen, dass du deinen Fokus nicht schon morgens von dir selbst wegrichtest.

3. Wirf Social Media-Apps von deinem Startbildschirm runter

Bei vielen von uns sind Instagram oder Facebook ganz selbstverständlich direkt auf dem Startbildschirm unserer Smartphones. Das ist ein Grund dafür, warum wir sie immer wieder „automatisch“ öffnen – obwohl wir vielleicht gerade checken wollten, wie das Wetter heute wird. (Wie oft mir das schon passiert ist!)

 

Ein einfacher Trick ist, die Apps tiefer in deinem Handy zu „verstecken“, also zumindest nicht auf dem Startbildschirm zu lassen. Du solltest sichergehen, dass du zumindest ein, zwei Mal wischen oder tippen musst, um Instagram, Facebook und Co. zu finden.

 

Ich habe mittlerweile alle Social Media-Apps (auch WhatsApp) in einen eigenen Ordner auf dem Handy gepackt. Der Effekt: Ich komme weniger in Versuchung und öffne Instagram nicht mehr automatisch, obwohl ich eigentlich gerade etwas ganz anderes machen wollte.

 

Von einigen anderen Unternehmerinnen weiß ich auch, dass sie Social Media-Apps zumindest zeitweise komplett löschen. Facebook kannst du theoretisch auch nur vom Desktop-PC aus nutzen, bei Instagram ist das leider noch nicht möglich, ohne dass du auf etwas verzichten musst.

4. Schalte Push-Benachrichtigungen für Soziale Medien aus

Das ist ein absoluter Game-Changer und gleichzeitig etwas, das vielen schwer fällt.

 

Wir haben oft das Gefühl, dass wir etwas Wichtiges verpassen, wenn wir Push-Benachrichtigungen ausschalten. Das sind auch oft diese Bullshit-Regeln in unserem Hinterkopf, die sagen: „Ich MUSS innerhalb von zehn Minuten auf einen Kommentar reagieren“ oder „Ich MUSS auf jeden Fall innerhalb von einer Stunde auf diese Nachricht geantwortet haben“ etc.

 

Bitte schreib dir das irgendwo hin: Du MUSST erst mal gar nichts.

 

Wir haben uns doch mal selbstständig gemacht, um freier, flexibler und selbstbestimmter zu sein, oder?! Um es keinem Chef mehr recht machen zu müssen. Warum machen wir dann den Algorithmus zu unserem Chef und versuchen, ihm alles recht zu machen (und seine „Gedanken“ zu lesen). Niemand weiß wirklich, wie der Algorithmus funktioniert. Abgesehen davon ist er ein Instrument, das FÜR uns Menschen arbeiten und es uns leichter machen soll. Also darfst du Soziale Medien auch so nutzen, dass es noch menschlich ist und gut FÜR dich funktioniert.

 

Ok, wo wir das geklärt hätten: Schalte die Push-Benachrichtigungen aus. Sie sind letztlich nur ein Instrument, um uns noch öfter in die Netzwerke zu holen – mit dem Ergebnis, dass wir noch mehr Zeit darin verbringen.

 

Natürlich kannst du auch versuchen, Push-Benachrichtigungen zu ignorieren. Aber letztlich ist jede Benachrichtigung wie „Huch, guck mal! Ein Eichhörnchen!“. Alles, was auf einmal in unserem Sichtfeld auftaucht, bekommt automatisch Aufmerksamkeit. Von Eichhörnchen darfst du dich gerne jederzeit ablenken lassen, aber Push-Benachrichtigungen sind längst nicht so süß. 😉 Übrigens: Auch die Smartwatch spielt hier eine Rolle. Zumindest da solltest du Grenzen setzen und keine Benachrichtigungen direkt an deinem Handgelenk erlauben.

 

So regelst du Push-Benachrichtigungen in Instagram: Du gehst wieder auf dein Profil und rechts oben über die drei Striche ins Menü -> Einstellungen -> Benachrichtigungen. Du kannst entweder alle Push-Benachrichtigungen pausieren oder einzelne Punkte individuell regeln. Das Problem beim Pausieren: Das geht nur für maximal acht Stunden. Alle anderen Einstellungen sind dauerhaft.

 

Bei Facebook kommst du über die Einstellungen und „Deine Zeit auf Facebook“ zu den Benachrichtigungen.

Screenshot einer Nachricht: Hab das Handy viel weniger in der Hand, seit ich die Benachrichtigungen aus habe.

5. Setz dir eine Intention, bevor du Zeit in Sozialen Medien verbringst

Ok, der Punkt basiert sehr auf deiner eigenen Selbstdisziplin. Aber es einmal zu schaffen, ist besser, als es nie zu schaffen. Und je öfter du es übst, desto leichter wird es dir fallen.

 

Bevor du Instagram oder eine andere Social Media-App öffnest, überlege dir, was du da eigentlich möchtest. Möchtest du eine Story posten, Kommentare unter deinem Beitrag beantworten oder auf Nachrichten reagieren? Das sind absolut sinnvolle Gründe, um jetzt reinzuschauen.

 

In dem Moment, wo du dir eine Intention setzt oder dir die Frage stellst, was du eigentlich dort willst, ertappst du dich auch dabei, wenn du Instagram oder Facebook nur aus Langeweile öffnest – oder weil du gerade prokrastinierst.

 

Ich empfehle dir, dir feste Zeitfenster vorzunehmen: Du kannst z.B. morgens zehn Minuten online sein, deine Nachrichten checken und eine Story posten. Dann gehst du mittags wieder zehn Minuten bei Instagram rein, postest die nächste Story und interagierst mit deinen Lieblings-Accounts. Nachmittags oder abends nimmst du dir weitere zehn Minuten, postest möglicherweise noch eine Story oder antwortest nur auf Kommentare. Wenn es dir hilft, kannst du dir diese Zeitfenster auch fest in deinen Kalender einplanen oder dir Erinnerungen in deinem Handy stellen.

6. Beschränke deine Zeit bei Instagram und Facebook, indem du Zeitlimits festlegst

Das ist einer meiner absoluten Lieblings-Tipps und ich weiß, dass er auch schon einigen in meiner Community weitergeholfen hat. Wir können schon einiges durch Selbstdisziplin regeln, aber noch leichter ist es, Tools zu nutzen, die uns dabei helfen.

 

Die einfachste Variante ist, Zeitlimits direkt in den Apps festzulegen. Weiter oben habe ich ja erklärt, wo du bei Instagram und Facebook jeweils sehen kannst, wie viel Zeit du mit den Apps verbringst. Bei diesen Menü-Punkten hast du auch die Möglichkeit, dir Zeitlimits zu setzen. Facebook und Instagram erinnern dich dann daran, dass du eine bestimmte Zeit dort verbracht hast und dass es Zeit ist, die App jetzt zu schließen.

Screenshot einer Mitteilung von Instagram: Tägliche Erinnerung ist aktiviert - der Timer ist auf 30 Minuten eingestellt.

Bei Instagram habe ich mir z.B. ein Zeitlimit von 30 Minuten eingerichtet. Zugegeben: Ich halte es nicht immer ganz streng ein, aber es hilft. Wenn ich an einem Tag insgesamt 30 Minuten in Instagram verbracht habe, ploppt eine Erinnerung auf. Ja, die kann ich ganz einfach wegklicken. Aber meistens mache ich es so, dass ich noch das zu Ende bringe, was ich gerade erledigen wollte, und die App dann wirklich für den Tag schließe.

Screenshot einer Nachricht, in der die Nutzerin erzählt, wie sehr der Timer ihr Nutzungsverhalten verändert hat und wie viel bewusster sie jetzt auswählt, welchen Content sie sich ansieht.

Wenn du es strenger haben möchtest, dann setz dir das Limit direkt in deinem Smartphone. Bei Android heißt das „Digitales Wohlbefinden“ bei iOS „Bildschirmzeit“. Du findest die Menü-Punkte in deinen Einstellungen und kannst dort ein Zeitlimit für bestimmte Apps (übrigens auch alle anderen) festlegen. Der Vorteil: Wenn du das Zeitlimit eingerichtet hast, ist danach wirklich Schluss. Du kannst die App nicht mehr öffnen. Der Nachteil: Wenn du z.B. bei Instagram oder Facebook live gehst, solltest du das Limit vorher rausnehmen, damit du nicht irgendwann einfach „weg“ bist.

 

Was ich außerdem bei Facebook eingerichtet habe: Geplanter Ruhemodus. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr kann ich Facebook nicht öffnen. Diese Funktion findest du auch direkt in der App bei „Deine Zeit auf Facebook“.

7. Miste bei Instagram deine „Gefolgt“-Liste aus

Das habe ich vor ein paar Tagen erst wieder gemacht: Die Liste der Accounts, denen ich folge, ausgemistet. Je weniger Accounts in deiner Liste sind, desto weniger Content siehst du auch, indem du versacken kannst. Außerdem folgen wir manchmal Menschen, deren Storys und Beiträge uns gar nicht gut tun, zum Beispiel weil wir uns zu viel mit ihnen vergleichen.

 

Folgende Fragen solltest du dir stellen, wenn du deine Liste ausmisten willst:

  • Bin ich in engem Austausch mit diesem Account?
  • Ist das ein netter Kontakt?
  • Postet der Account Content, der dafür sorgt, dass ich mich gut fühle (z.B. unterhaltsam ist)?
  • Ziehe ich wertvolle Informationen aus den Beiträgen und Storys?
  • Bereichert dieser Kontakt mein Netzwerk?

 

Wenn du öfter mit „Ja“ als mit „Nein“ antwortest, darf der Account in deiner Liste bleiben. Überwiegt das „Nein“, dann kannst du ihn getrost rauswerfen. Da die Frage immer wieder kommt: Wenn du jemandem entfolgst, bekommt der- oder diejenige keine Benachrichtigung darüber.

 

Kompromiss: Vielleicht zögerst du hier und da und möchtest jemandem nicht direkt entfolgen. Gleichzeitig profitierst du aber auch nicht von dem Content. Dann darfst du diesen Account „stumm schalten“. Ihr seid anschließend zwar noch vernetzt, aber du siehst die Beiträge und Storys nicht mehr.

 

Und genau wie beim Entrümpeln zu Hause finden wir beim Ausmisten auf Instagram manchmal alte Schätzchen wieder. Da sind bestimmt Accounts, die du eigentlich magst, die aber in letzter Zeit total untergegangen sind und von denen du nichts mehr gesehen hast. Dann hilft es, mit diesem Account zu interagieren. Like die Beiträge, schreibe Kommentare, reagiere auf Storys. Damit zeigst du dem Algorithmus, dass du diesen Account magst und in Zukunft wieder mehr davon sehen möchtest.

Exkurs: Mitbewerber:innen folgen? Vorsicht!

Das ist einer der Tipps, die ich am Anfang am häufigsten gesehen und gehört habe: „Folge Mitbewerber:innen (und interagiere mit den Beiträgen)“. Der Hintergedanke ist, dass dich dadurch Menschen finden, die sich grundsätzlich für dein Thema interessieren. Das ist an sich ja nicht verkehrt.

 

Was ich dabei aber für mich persönlich festgestellt habe: Es stresst mich. Ich vergleiche mich automatisch mit anderen aus meiner Branche – und bekomme gleichzeitig das Gefühl, dass „alle“ dasselbe machen wie ich. Auch da spielt der Algorithmus eine Rolle: In dem Moment, in dem ich vielen ähnlichen Accounts folge, bekomme ich immer mehr davon angezeigt. Das vermittelt mir das Gefühl, dass da draußen nur noch Social Media-Beraterinnen sind.

 

Mittlerweile folge ich ausgewählten Kolleginnen, mit denen ich mich gut verstehe und grundsätzlich auf einer Wellenlänge bin. Gleichzeitig stelle ich fest, dass der Tipp wohl immer noch kursiert, weil ständig Mitbewerber:innen mit meinen Beiträgen interagieren. Das nehme ich wahr, verschwende aber keine Aufmerksamkeit mehr darauf.

 

Meiner Meinung nach ist es sinnvoller, wertvollen Kontakten (z.B. anderen Selbstständigen) und Menschen aus deiner Zielgruppe zu folgen und dich ehrlich für ihre Beiträge und Storys zu interessieren. Ein Kommentar bei einer Kundin, der von Herzen kommt, ist hundertmal mehr wert als 15 hingerotzte „Schönes Foto!“-Kommentare.

8. Nutze den Favoriten-Feed bei Instagram, um weniger Zeit mit anderen Beiträgen zu verbringen

Das ist eine der Errungenschaften der letzten Jahre bei Instagram: der Favoriten-Feed. Den Feed findest du, wenn du oben links auf das Instagram-Logo tippst. Da müssten dir zwei weitere Feed-Möglichkeiten angezeigt werden: „Gefolgt“ und „Favoriten“. Das sind zwei Alternativen, die du zusätzlich zu deinem normalen News-Feed hast.

 

Unter „Gefolgt“ findest du den chronologischen Feed, der seit letztem Jahr wieder zu Instagram dazugehört. Hier sind die Beiträge der Accounts, denen du folgst, in chronologischer Reihenfolge. Meine Einschätzung dazu: Für den Alltag ist das nicht besonders hilfreich, der Algorithmus sortiert für uns absolut zurecht vor. Aber du kannst den „Gefolgt“-Feed super nutzen, um herauszufinden, welche Beiträge dich nicht interessieren und wem du getrost wieder entfolgen kannst.

 

Der „Favoriten“-Feed dagegen ist wirklich wertvoll: Du kannst hier 50 Accounts auswählen, die deine Favoriten sind. In diesem Feed bekommst du dann nur deren Beiträge angezeigt. Das hat den Vorteil, dass du sehr schnell einen Überblick über die Neuigkeiten der für dich wichtigsten Accounts bekommst. Für deren neue Beiträge brauchst du überhaupt nicht viel Zeit – und kannst daneben auch sehen, ob der Account eine neue Story gepostet hat, die du möglicherweise sehen willst.

 

Ich empfehle dir, dass du hier eine Kombination aus engen Kontakten und potenziellen Kund:innen auswählst. Accounts, die dich selbst weiterbringen und solche, die dir Hinweise darauf geben, was deine Zielgruppe beschäftigt.

9. Mach erst deinen eigenen Job in Sozialen Medien und lass dich dann berieseln

Ganz ehrlich: Wie oft passiert es dir, dass du „eigentlich“ online gehst, um eine Story zu posten oder eine Nachricht zu beantworten … aber dann weckt ein Reel direkt in deinem Start-Feed deine Aufmerksamkeit und schon fängst du an zu scrollen? Jep, ich kenne das auch.

 

Das liegt ein Stück weit natürlich daran, dass Soziale Medien genau dafür gemacht sind. Wir sollen ja möglichst viel Zeit dort verbringen, das hilft den Konzernen am meisten. Aber wenn wir mit diesem Wissen im Hinterkopf online gehen, können wir uns auch bewusst selbst disziplinieren. Klar dürfen wir uns auch mal berieseln lassen, aber bitte erst dann, wenn wir die Arbeit für uns und unser Business erledigt haben.

 

Deine neue Regel ist also: Mach erst deinen Job und lass dich dann berieseln.

(Letzteres bitte auch nur so lange wie es dir gut tut. Nicht, dass du dich danach fühlst wie ein schrumpeliger Luftballon drei Wochen nach der Party.)

10. Plane deinen Social Media-Content außerhalb der Apps

Das ist einer der absolut grundlegenden Punkte: Nutze Tools und Alternativen, um deinen Content vorzubereiten und zu planen und poste nicht direkt bei Instagram oder Facebook. So umgehst du die Apps bei einem großen Teil deines Marketings.

 

Wenn du deine Beiträge einzeln und direkt in Instagram oder Facebook postest, kostet das extrem viel Zeit: Du fängst bei jedem Beitrag wieder von vorne an, tippst den Text vielleicht auf dem Handy (was zumindest bei den meisten von uns deutlich länger dauert als auf einer „richtigen“ Tastatur) und du gehst noch mal deutlich öfter in die Apps rein. Das verleitet wieder dazu, zu scrollen und bei anderen zu gucken, anstatt deinen eigenen Kram zu machen.

 

Meine Empfehlung: Nutze die Meta Business Suite. Die kannst du auch dann nutzen, wenn du nur bei Instagram postest, das ist kein Problem. Der Vorteil ist, dass du deine Beiträge am PC vorbereiten und direkt einplanen kannst, sodass sie automatisiert gepostet werden. Dafür kannst du dir z.B. einen Vormittag Zeit nehmen und deinen Content für zwei, drei oder sogar vier Wochen vorplanen (je nachdem, wie oft du postest).

 

Noch ein Tipp, mit dem du Zeit sparst: Arbeite am Block. Erstelle zum Beispiel mehrere Grafiken hintereinander, nimm mehrere Fotos und Videos hintereinander auf und schreibe auch mehrere Beitrags-Texte am Stück. Du musst dich so nicht immer wieder in eine neue Tätigkeit hineindenken und einarbeiten. Das spart dir wertvolle Zeit.

11. Sorgt dein Perfektionismus dafür, dass du mehr Zeit bei Instagram und Co. verbringst?

Perfektionismus ist leider echt ein kleiner Sack, der sich häufig tarnt und hinter anderen versteckt, z.B. hinter Prokrastination, also wenn du Aufgaben vor dir herschiebst. Deshalb erkennen wir ihn manchmal gar nicht. Aber wenn wir für etwas sehr lange brauchen, kann das ein deutliches Zeichen dafür sein, dass wir gerade perfektionistisch an die Sache rangehen.

 

Ein paar Beispiele:

  • Du erstellst für jeden Beitrag eine neue Grafik.
  • Du liest deine Texte zigmal Korrektur, damit du bloß keinen Fehler drin hast.
  • Du nimmst deine Story jedes Mal wieder neu auf, wenn du dich verhaspelst oder etwas nicht ganz korrekt ausgedrückt hast.
  • Du recherchierst für jeden Beitrag wieder neue Hashtags, damit sie ganz genau dazu passen.
  • Bevor du ein Foto von dir postest, musst du erst mal eine halbe Stunde ins Bad.

 

Meine Lösungen für dich:

  • Selbst wenn du im Bereich Design arbeitest, ist es nicht nötig, für jeden Beitrag eine neue Grafik zu basteln. Frag dich mal ehrlich: Wie vielen Menschen fällt das auf? Zwei, drei Vorlagen reichen völlig aus, um deinen Content trotzdem abwechslungsreich zu gestalten.
  • Fehler sind menschlich. Nur weil du einmal „seit“ und „seid“ verwechselt hast oder ein Komma falsch gesetzt hast, wirst du nicht an den Instagram-Pranger gestellt.
  • Das Gleiche mit deinen Storys: Ich finde es total sympathisch, wenn sich jemand verhaspelt, über sich selbst lachen kann und dann einfach weitermacht. Das ist souverän.
  • Leg dir lieber zwei oder drei verschiedene Sets mit Hashtags an, die du einmal recherchiert hast und die immer zu deinem Content passen. Natürlich kannst du hier und da individuelle dazusetzen, aber der Großteil sollte stehen.
  • Wir brauchen mehr Realität auf Instagram! Dringend! Also poste auch ein Foto von dir, auf dem du ungeschminkt bist oder die Haare nicht perfekt liegen. Zur Not tut es ein Filter (wobei ich auch da keinen empfehle, der dich zu einer ganz anderen Person macht).

 

Perfektionismus ist auf jeden Fall ein riesiges Thema. Wenn du dich ertappt hast oder mehr dazu wissen möchtest, dann lies hier meinen Blog-Artikel zu dem Thema. Außerdem habe ich ein Podcast-Interview mit der Psychologin Laura Kellermann dazu aufgenommen.

12. Überlege, wie du außerhalb von Social Media von anderen hören kannst

Bei vielen der Accounts, denen du folgst, hast du bestimmt eine andere Möglichkeit, wie du Neues von ihnen erfahren kannst. Viele Selbstständige und Unternehmen bedienen mehrere Kanäle und deine privaten Kontakte hast du wahrscheinlich auch nicht nur bei Instagram.

 

Alternative für professionelle Accounts:

  • Prüfe, ob sie einen Newsletter haben, den du abonnieren kannst. Oft bekommst du damit den wertvolleren Input – und das auch noch direkt in dein Postfach, ohne dass du Angst haben musst, einen Beitrag zu verpassen.
  • Abonniere den Podcast.
  • Speichere den Blog in den Favoriten deines Browsers.

 

Alternative für private Kontakte:

  • WhatsApp (z.B. nutzen viele den Status und Instagram-Storys exakt gleich)
  • ein anderer Messenger, um in Kontakt zu bleiben

13. Definiere Zeiten, zu denen du nicht bei Instagram oder Facebook unterwegs sein möchtest

Das ist eine der ersten Grenzen, die ich für mich festgelegt habe. Vor ein paar Jahren war ich an einem Punkt, dass ich auch abends auf der Couch noch in die Social Media-Kanäle meines damaligen Arbeitgebers reingesehen habe. Es gab immer Kommentare (manchmal auch kritische), Nachrichten und Nachfragen. Und sie haben mich immer noch eine ganze Zeit lang beschäftigt. Oft habe ich sie mit ins Bett genommen. Bis ich gemerkt habe: Das geht so nicht und das muss auch nicht sein.

 

Ich persönlich bin seitdem abends ab ca. 18 Uhr nicht mehr online und auch am Wochenende überwiegend offline. Diese Zeit brauche ich, um abzuschalten, sie mit echten Menschen zu verbringen, in die Natur zu gehen und wieder kreativ zu werden. Davon profitieren letztlich alle, auch meine Follower, denen ich so besseren Content liefern kann.

 

Du darfst für dich Zeiten festlegen, wann du nicht online sein möchtest. Auf jeden Fall empfehle ich dir, in der Gesellschaft anderer Menschen auch wirklich anwesend zu sein. Es ist doch total schade, wenn du mit Freund:innen und Familie zusammensitzt, aber ständig mit mindestens einem Auge bei Instagram und Facebook reinschielst.

Du darfst deinen eigenen Weg bestimmen – alleine oder zusammen mit anderen

Puh, der Blog-Artikel ist länger geworden als ich geplant hatte. Aber das zeigt ja auch: Wir haben eine Menge Möglichkeiten, wie wir unsere Zeit in Sozialen Medien selbst festlegen und begrenzen können. Es gibt die verschiedensten Ansätze und du darfst dir die Tipps aussuchen, die für dich passen.

 

Ich habe die Tipps so angeordnet, dass sie aufeinander aufbauen (können). Du kannst also auch vorne anfangen und dir jede Woche einen Tipp vornehmen, auf den du dich konzentrierst und mit dem du Social Media gesünder und selbstbestimmter für dich nutzen kannst.

 

Und falls dir jemand einfällt, dem dieser Blog-Artikel weiterhelfen kann, dann teile ihn gerne auch mit anderen!

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Hi, ich bin Steffi

Steffi Müsse sitzt mit einem hellen Pullover an einem Tisch und schreibt in ein Notizbuch.

Ich unterstütze zurückhaltende, "stille" selbstständige Frauen dabei, online sichtbarer zu werden.


Als eher introvertierte Person sind Soziale Medien für mich die ideale Möglichkeit gewesen, um nicht länger übersehen zu werden.


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