25. September 2024
Wow! So schnell sind also drei Monate vorbei. Ich habe mich Mitte Juni in eine Social-Media-Pause verabschiedet – zum ersten Mal auf unbestimmte Zeit. Und dann wurden es auf einmal drei Monate. Die Zeit dazwischen ist unheimlich schnell rumgegangen!
Und ich weiß ja, dass viele von euch auch müde von Instagram sind und sich fragen, ob sie sich eine Pause „leisten“ können oder ob das der Sichtbarkeit zu sehr schadet. Deshalb nehme ich dich hier mit in meine Erfahrungen und lasse dich mal wieder sehr offen hinter die Kulissen blicken.
Und das als Online-Marketing-Beraterin! Da müsste ich doch eigentlich ständig online sein und beweisen, dass das alles wirklich etwas bringt. Oder?
Jein.
Erstens: Online-Marketing ist nicht nur Social Media. Ja, ich habe in der Selbstständigkeit damit angefangen, dass ich Selbstständige und Unternehmen bei Instagram und Co. unterstützt habe. Für mein eigenes Marketing habe ich aber immer schon mehrere Kanäle genutzt: Social Media, Blog, später auch Newsletter und Podcast.
Und genau dieses Marketing wollte ich für mich weiterentwickeln und ein Stück weit automatisieren. Dazu gehörte für mich auch, dass ich meine Social-Media-Strategie weiterentwickeln wollte. Für all das brauchte ich zwei Dinge: Mehr Zeit. Und mehr Abstand.
Ja, ich war auch ein bisschen müde von Instagram, LinkedIn und Co. (so wie viele andere auch), aber das war nicht mal unbedingt der Hauptgrund für meine Pause. Wichtiger war mir das Mehr an Zeit, um mein eigenes Marketing weiterzuentwickeln.
Deshalb habe ich auch keine super strenge Pause gemacht. Ich war ab und zu online, habe mal in die Storys von anderen reingeschaut und auch die Accounts meiner Kund:innen beobachtet. Aber: Ich habe keinen eigenen Content produziert und veröffentlicht. Keinen Post, kein Reel, keine Story.
Wenn du selbst an einer Social-Media-Pause überlegst, dann hast du möglicherweise die Sorge, dass sich das negativ auf dein Business auswirkt. Verständlich.
Und ganz ehrlich: Wenn Instagram dein einziger Marketing-Kanal ist und du darüber tatsächlich regelmäßig Kund:innen gewinnst und damit sozusagen davon lebst – dann solltest du dir vorher schon gut überlegen, ob du dir eine längere Pause leisten kannst und willst.
Denn klar, deine Sichtbarkeit in Social Media geht natürlich erstmal in den Keller. Keine neuen Posts bedeuten bei Instagram und Co. auch absolute Unsichtbarkeit. Vielleicht stolpert jemand mal zufällig über dein Profil, aber ansonsten wird da nicht viel passieren.
Für mich hieß das: Keine aktuelle Sichtbarkeit mehr bei Instagram, Facebook oder LinkedIn. Instagram ist mein wichtigster Social-Media-Kanal, deshalb tracke ich in erster Linie dort meine Zahlen und kann dir sagen: Von 1.134 Followern sind 1.108 übriggeblieben. Also ja, das sind erst mal weniger Follower. Aber …
Auch die Zahl meiner Newsletter-Abonnent:innen ist in der Zeit gesunken. Das hatte wahrscheinlich mehrere Gründe:
Und wie sieht’s mit meiner Website aus? Tatsächlich sind auch da die Klickzahlen gesunken. Das ist aber eine Entwicklung, die ich schon in den letzten Monaten beobachtet habe – also auch schon vor der Social-Media-Pause – und dafür habe ich erstmal drei Erklärungen:
Du siehst also: Meine Reichweite und Sichtbarkeit sind während der Social-Media-Pause ein bisschen gesunken. Aber das hat teilweise auch andere Gründe und ist noch absolut kein Grund zur Panik. Und erst recht kein Grund dafür, sich zu zwingen, immer weiter und weiter und weiter zu posten.
Ich hatte vor allem eins in den letzten drei Monaten: mehr Zeit! Und das war ja genau das, was ich wollte. Die Zeit, die in meinem Kalender normalerweise für Instagram-Content geblockt ist, habe ich komplett in die Weiterentwicklung meines Marketings gesteckt. Du kannst dir also vorstellen, dass ich in dieser Zeit eine ganze Menge geschafft habe.
Insgesamt war ich in dieser Zeit mehr „bei mir“ und weniger bei anderen. Klar, auch beim Entwickeln der Masterclass oder bei der Erstellung meines neuen Workbooks habe ich mich ab und zu gefragt, ob das bei meiner Zielgruppe gut ankommen wird. Aber ich habe mich in dieser Zeit nie gefragt, wie hoch meine Reichweite gerade bei Instagram ist oder geschaut, wie gut ein Post performt.
In den ersten paar Tagen hatte ich über Instagram und LinkedIn noch relativ viel Kontakt zu anderen Selbstständigen, zu Kund:innen und Kolleg:innen. Aber das ist ziemlich schnell abgeebbt und irgendwann hat mir fast niemand mehr geschrieben. Ich muss zugeben, dass das auch ein bisschen komisch war – aber ja absolut gewollt.
Meine Pause lief ja in erster Linie über die Sommermonate. Das ist bei mir grundsätzlich eine eher ruhige Zeit, weil viele meiner Kund:innen dann auch Urlaub machen. Gerade die Ferienzeit merke ich immer stark. Deshalb habe ich natürlich damit gerechnet, in dieser Zeit weniger Kund:innen zu haben.
Außerdem war die Instagram-Pause ja dafür gedacht, mehr Zeit zu haben. Vor allem im Frühjahr war mein Kalender teilweise so voll, dass ich überhaupt keine Zeit mehr hatte, um etwas in meinem Business weiterzuentwickeln. Das war natürlich auch schön (Ich freue mich immer über neue Kund:innen!), aber ich hatte das Gefühl, nur noch im Tagesgeschäft festzustecken.
Aber jetzt mal ganz konkret: Ich habe gerade nochmal meinen Kalender gecheckt, um zu sehen, welche Termine und Kund:innen ich in dieser Zeit hatte. Das waren:
Im September habe ich zwei Wochen Urlaub gemacht und die Rückkehr aus dem Urlaub auch mit der Rückkehr zu Social Media verknüpft. (Der Content war natürlich vorbereitet, damit ich mich nicht unnötig stresse.)
Von meinen vorherigen, kurzen Social-Media-Pausen wusste ich: Du musst eigentlich nur mit dem richtigen Post zurückkommen. Das ist bestenfalls kein langweiliger Karussell-Post, sondern etwas, das entweder hochrelevant für deine Zielgruppe ist, oder – noch besser: ein Post, bei dem du selbst zu sehen bist.
In meinem Fall war es ein Reel, das ein bisschen humorvoll zeigen sollte: Ich war super müde von Instagram – und bin jetzt wieder da und zu allem bereit. Für die Extraportion Reichweite habe ich noch einen trendigen Song benutzt (den ich mit dem Business-Account bei Instagram nutzen darf). Fertig. Das Reel war eins der erfolgreichsten Reels, die ich dieses Jahr gepostet habe.
Um dir ein bisschen die Sorge zu nehmen, dass du während einer Pause super viel Reichweite verlierst: Meine Erfahrung ist, dass der Algorithmus die Rückkehr eher belohnt, als dir die Pause „übel zu nehmen“.
Fun Fact: Ich hatte in den ersten Tagen nach meiner Rückkehr direkt vier neue Buchungen. ABER die hatten kaum etwas mit Social Media zu tun. Das waren Kund:innen, die schon mit mir gearbeitet hatten, mich gerade in einem Workshop kennengelernt hatten – oder mich über Google gefunden hatten. Also eher ein netter Zufall.
Wenn du dich jetzt auch mal für längere Zeit von Instagram und. Co verabschieden möchtest, habe ich noch eine Checkliste für dich:
Pause klug einleiten
Dein Comeback
… zumindest, wenn du nicht komplett auf Social Media angewiesen bist. Und wenn du mich schon etwas kennst, dann weißt du, dass ich das auch nicht empfehle. Wir sollten uns nicht alleine von einem Marketing-Kanal abhängig machen – erst recht nicht von einer Plattform, die uns nicht selbst gehört (im Gegenteil zu deiner Website).
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