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9 ultimative Instagram-Tipps für Selbstständige und  kleine Unternehmen

1.Oktober 2021


Wenn ihr überlegt, mit Instagram euer Unternehmen bekannter zu machen, bewegen sich eure Gedanken wahrscheinlich auf einer Skala: irgendwo zwischen „Keine Ahnung, wo und wie wir anfangen sollen“ und „Wir machen einfach mal. So schwer kann’s ja nicht sein.“


Als ich vor einigen Jahren als Angestellte mit Social Media Marketing angefangen habe, war ich eher am letzteren Ende der Skala. Und damit reichlich naiv. Klar, ich kannte Facebook und Instagram privat, war jeden Tag online und habe ab und zu auch mal etwas gepostet. Aber eben genau das: Ab und zu mal etwas.


Als Unternehmen Instagram für sich zu nutzen (und Soziale Medien insgesamt), ist dann doch etwas anderes. Zumindest, wenn es wirklich etwas bringen soll. Mehr Kund:innen, mehr Umsatz, mehr Fachkräfte… Welches Ziel ihr auch erreichen wollt – ihr solltet es von vornherein richtig angehen.


Hier bekommt ihr meine 9 ultimativen Instagram-Tipps für kleine Unternehmen, damit euch der Start in den Sozialen Medien und die Arbeit mit Instagram gelingt.

1. Legt mindestens eine Person im Team fest, die für Instagram verantwortlich ist

Das heißt nicht, dass nicht das ganze Team mitarbeiten darf. Im Gegenteil: Alle sollten ihre Ideen und ihr Wissen aus den einzelnen Bereichen einbringen können. Aber es braucht jemanden, der oder die den Hut aufhat. Ein Team-Mitglied, das sich verantwortlich fühlt und den Überblick hat.


Bestenfalls ist das jemand, die oder der sich privat zumindest etwas mit Instagram auskennt. Die Person sollte Lust darauf haben, sich für Social Media interessieren und mit Menschen umgehen können. Denn: Instagram, Facebook und Co. sind Soziale (!) Medien, sie leben davon, dass wir uns mit anderen austauschen.


Wenn ihr ein Team-Mitglied gefunden habt, dann gebt ihm Vertrauen und Eigenverantwortung. Er oder sie sollte die Möglichkeit haben, Ideen auszuprobieren, auch wenn sie nicht immer erfolgreich sind. Nur so könnt ihr zusammen herausfinden, was für euer Unternehmen und eure Zielgruppe gut funktioniert. Ständige Kontrolle und jemand, der immer über die Schulter guckt und jedes Wort absegnet, sind dabei nicht hilfreich.

2. Entwickelt einen Plan für euer Instagram-Profil

Wenn „Ach, so schwer kann das ja nicht sein“ euer Motto ist, dann werdet ihr wahrscheinlich schnell merken: Doch. Zumindest, wenn euer Account kein reiner Spaß ist, sondern euch wirklich etwas bringen soll. Wenn ihr von Kund:innen hören möchtet, dass sie über Instagram auf euer Unternehmen, auf dieses oder jenes Produkt aufmerksam geworden sind.


Ich hab damals auch vor dem Smartphone gesessen und überlegt: „Was zum Geier kann ich denn heute posten?“ Es passiert schließlich nicht jeden Tag etwas Superspannendes. Vielleicht nicht mal jede Woche oder jeden Monat. Das heißt: Ihr dürft euch nicht davon abhängig machen, dass euch tagesaktuell irgendeine tolle Idee ins Oberstübchen flattert.


Setzt euch als Team zusammen und überlegt: Was wollen wir bei Instagram erreichen? Wen wollen wir da abholen? Und wie? Was interessiert denn diese Menschen? Wenn ihr mehr Kund:innen haben wollt, dann sammelt zum Beispiel die Themen, für die sie sich oft interessieren. Welche Fragen werden euch immer wieder gestellt? Was könnt ihr in einem informativen Beitrag schon beantworten?

3. Nutzt einen Kalender für eure Instagram-Beiträge

Es ist völlig egal, ob das der Kalender im Smartphone ist, eine Excel-Liste auf dem PC oder noch ein guter alter Papier-Kalender. Das Wichtigste ist, dass ihr in eurem Social Media-Marketing verbindlich und verlässlich werdet. Warum? Weil eure Follower (und deshalb auch der Algorithmus) das gut finden werden.


Der Kalender sollte auf zwei Arten eine Rolle spielen:

Erstens: Die Social Media-Planung wird ein fester Termin

Da könnt ihr euch so strukturieren, wie es am besten zum Team und zum Unternehmen passt. Vielleicht reicht ein fester Termin im Monat, um die Themen für diesen Monat festzulegen und – bestenfalls – die Beiträge vorzubereiten. Das ist dann vielleicht ein Vormittag im Monat, der für Instagram „draufgeht“, aber danach habt ihr diese Aufgabe erledigt.


Genauso gut könnt ihr die Planung natürlich alle zwei Wochen oder jede Woche erledigen. Probiert euch da einfach aus, wie es für euch am besten passt. Mein Tipp ist auf jeden Fall: Arbeitet am Block. Bastelt euch nicht jeden Beitrag einzeln zusammen. Setzt euch einmal hin und arbeitet das hintereinander weg. Das spart Zeit und Nerven.

Zweitens: Ihr postet regelmäßig in den Sozialen Medien

Wenn im Kalender steht ‚Mittwoch, 13. April, 17 Uhr – Beitrag über Team-Mitglied Klaus‘, dann ist das schon mal die halbe Miete. Denn: Ihr habt eine ganz konkrete Idee, wisst also, WAS ihr posten wollt. Ihr wisst, WANN ihr es posten wollt. Und bestenfalls wisst ihr auch, WIE (z.B. als Porträt-Bild oder Vorstellungs-Video). 


Denn ganz ehrlich: Im Alltag gehen Facebook und Instagram oft unter, wenn ihr darauf hofft, dass euch schon irgendwas einfällt und ihr irgendwie dran denken werdet. Das passiert nicht. Ihr habt genug um die Ohren und es kommt doch sowieso immer anders als ihr denkt. Nehmt euch den Stress und nehmt euch den Frust, dass ihr schon wieder nichts gepostet habt.


Und nochmal: Ihr verabschiedet euch damit von dem Gedanken, dass es immer etwas Tagesaktuelles sein muss, das ihr postet. Irgendetwas Besonderes, das passiert ist. Setzt die Themen selbst, dann macht ihr euch frei von äußeren Umständen.

9 ultimative Instagram-Tipps für kleine Unternehmen

4. Kennt eure Zielgruppe. Wen wollt ihr überhaupt bei Instagram erreichen?

Ein Fehler, den viele bei Instagram machen: Sie posten „irgendwie so für alle“. Das Problem dabei ist, dass sich am Ende niemand wirklich angesprochen fühlt. Deshalb solltet ihr euch vorher genau überlegen, wen ihr ansprechen möchtet. Das hängt natürlich davon ab, was euer Ziel ist.


Wenn ihr Auszubildende auf euch aufmerksam machen wollt, dann bringt es nichts, Themen zu posten, die eher die Generation Ü40 ansprechen. Dann erreicht ihr höchstens die Eltern eurer zukünftigen Azubis. Das kann funktionieren, ist aber nicht wirklich zielgerichtet. Stattdessen solltet ihr euch auf die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler konzentrieren.


Die meisten Unternehmen möchten aber Instagram dazu nutzen, ihren Umsatz zu steigern und deshalb mehr Kund:innen von sich überzeugen. Das Gute ist: Ihr wisst ja vermutlich, wer eure Kundschaft ist und was sie von euch erwartet. Wer sind die Menschen, mit denen ihr am liebsten arbeitet? Genau die stellt ihr euch vor, wenn ihr eure Themen plant und eure Beiträge vorbereitet.

5. Spielt mit den verschiedenen Möglichkeiten, die ihr als Unternehmen bei Instagram habt

Früher war Instagram ein reines Bild-Medium. Es ging darum, EIN möglichst schönes Foto zu posten. Der Text war weniger wichtig. Das hat sich in den letzten Jahren aber geändert. Zum einen deshalb, weil Instagram immer mehr Formate und Möglichkeiten bekommen hat. Zum anderen nutzen immer mehr Menschen Instagram – und deshalb ist die Konkurrenz um Aufmerksamkeit natürlich größer.


Mit der Zeit entwickelt ihr wahrscheinlich eine Routine bei der Arbeit mit Sozialen Medien. Das ist gut, weil ihr sicherer und schneller werdet. Das kann aber dazu führen, dass ihr immer in denselben Mustern arbeitet. Ihr nutzt dieselben Beitrags-Formate (z.B. immer ein Foto), dieselbe Text-Länge, dieselben Hashtags und so weiter. Das ist auf Dauer langweilig. Für eure Follower, für den Algorithmus, aber auch für euch selbst.


Tobt euch deshalb ruhig ein bisschen aus: Welches Thema könnt ihr als kurzes Video (z.B. Reel) umsetzen? Welcher Beitrag ist so umfangreich, dass sich ein Karussell-Post eignet? Wann reichen ein, zwei Sätze zu einem Beitrag, wann muss es mal mehr Text sein? Hinterfragt euch selbst immer wieder und holt euch aus euren Routinen raus.

6. Überfordert euch und euer Team nicht

Klar, wenn ihr mich fragt, ist es das Schlimmste, wenn ihr überhaupt nicht bei Instagram aktiv seid. Das Zweitschlimmste ist dann aber schon, wenn ihr euch selbst übernehmt. Dann macht die Arbeit mit Social Media keinen Spaß mehr und dann werdet ihr früher oder später damit aufhören.


Überlegt euch deshalb vorher genau, wie viel Zeit ihr pro Woche oder pro Monat zur Verfügung habt und wie viel ihr in Instagram stecken wollt. Denn klar: Niemand in eurem Team hat Langeweile. Alle packen überall mit an und es gibt immer genug zu tun. Seid bitte realistisch bei der Planung.


Wenn ihr glaubt, dass ihr Zeit für nur einen Beitrag pro Woche habt, dann macht das doch erst mal so. Fangt langsam an, guckt, wie es sich entwickelt. Mit Sicherheit werdet ihr irgendwann schneller und routinierter und könnt euch vielleicht auf zwei Beiträge steigern. Fangt an, aber übertreibt es nicht direkt.


Und ja, klar, es gibt Leute, die erzählen euch, dass ihr jeden Tag online sein müsst, immer fleißig liken und kommentieren, täglich posten und Storys drehen etc. Da bekomme ich ja selbst Stress, wenn ich das nur schreibe. Ihr müsst erst mal gar nichts. Ihr nutzt Instagram FÜR euch und nicht gegen euch. Also macht es so, wie es euch in den Kram passt.

7. Baut Instagram mit festen Strukturen in euren Betrieb ein

Das ist der wichtigste Tipp für diejenigen, die befürchten, dass Instagram im Alltag untergeht. Vielleicht habt ihr die Erfahrung selbst schon gemacht. Ihr habt einen Account, habt auch ab und zu etwas gepostet, aber im Alltag wird es oft vergessen und nicht mitgedacht. Hinterher heißt es dann „Ach, das hätten wir doch auch mal posten können“.


In den allermeisten Unternehmen und Teams gibt es feste Routinen: zum Beispiel eine wöchentliche Besprechung oder ein gemeinsames Frühstück. Setzt Instagram da als festen Tagesordnungspunkt. Der- oder diejenige, die verantwortlich ist, erzählt kurz, was für die laufende Woche geplant ist. Die anderen Team-Mitglieder können ihre eigenen Ideen einbringen oder Unterstützung anbieten.


Feste Strukturen sorgen dafür, dass ihr Social Media in eurem Arbeitsalltag fest verankert. Denn es ist ein Teil eurer Arbeit und keine Spielerei, wie manche immer noch denken. Instagram und Co. sind ernstzunehmende Marketing-Instrumente, die euer Unternehmen unterstützen können.

8. Macht euch die Arbeit mit Instagram so leicht wie möglich

Das schließt direkt an den vorherigen Punkt an und gehört mit dazu, wenn ihr es schlauer angehen wollt. Ehrlich gesagt ist Instagram ja schon mal etwas umständlich. Alles vom Smartphone aus zu bearbeiten, zu tippen und zu posten, kostet definitiv Zeit. Es geht aber effektiver.


Wenn ihr gleichzeitig eine Facebook-Seite für euer Unternehmen habt, könnt ihr beides miteinander verknüpfen, die Facebook-Seite und den Instagram-Account, und könnt die Business Suite kostenlos nutzen. Die ist jetzt schon ziemlich komfortabel und wird immer weiter verbessert. Ihr könnt dort Beiträge für Facebook und Instagram vorplanen und automatisiert posten. Ja, der Algorithmus liebt Automatisierungen vielleicht nicht unbedingt, aber wir wollen ja realistisch bleiben. Es hilft.


Auch ohne Facebook-Seite könnt ihr vom PC aus direkt bei Instagram posten. Das ist noch nicht so umfangreich wie es sein könnte, aber auch eine Möglichkeit. Außerdem gibt es Tools wie „Planoly“ oder „Later“, mit denen ihr auch am PC Beiträge vorplanen und automatisiert posten könnt. Beide sind auf Englisch und nicht ganz so komfortabel wie die Business Suite, aber gute Lösungen – und in der Basis-Version kostenlos.

9. Guckt in eure Statistiken bei Instagram und Co.

Immer, wenn ich das empfehle, komme ich mir wie eine Mathe-Lehrerin vor, die von Kurvendiskussionen schwärmt. Ja, ich weiß, Statistiken sind für viele Leute saulangweilig. Trockene Zahlen. Stracke Balken. Komisch gestückelte Kreise. I know. Aber es ist wirklich hilfreich, ab und zu reinzuschauen.

Ich empfehle euch, einmal im Monat in die Statistiken bei Facebook und Instagram reinzugucken. Wenn ihr gerade mit einem Beitrag pro Woche anfangt, reicht es auch, einmal im Quartal die Zahlen zu checken.


Was da interessant ist: Welche Beiträge haben die höchste Reichweite? Wofür gab es die meisten Likes, die meisten Kommentare, was wurde geteilt etc.? Das gibt euch richtig gute Hinweise darauf, was eure Follower interessiert – und wovon ihr dementsprechend mehr machen solltet.


Einen Tipp kann ich schon mal geben: Bilder mit Menschen kommen meistens am besten an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das für viele Unternehmen und gerade kleinere Familienbetriebe ein Problem ist. Nicht alle im Team wollen vor die Kamera oder in der Story etwas erzählen – und das sollte völlig ok sein. Aber es lohnt sich, es mal auszuprobieren. Mit der Zeit wird es selbstverständlicher und ihr merkt, dass nichts Wildes passiert. Die Rückmeldungen werden sehr wahrscheinlich positiv sein.


Wenn ihr oder euer Team lieber gar nicht vor die Kamera möchte, habe ich einen sehr ausführlichen Blog-Artikel dazu geschrieben, was ihr stattdessen tun könnt.

Das war Teil 2 meiner kleinen Serie zu Instagram für kleine Unternehmen. Wenn ihr noch nicht ganz überzeugt seid, empfehle ich euch den ersten Blog-Artikel der Reihe. Da habe ich 7 Vorteile aufgelistet, die Instagram für euer Familienunternehmen hat.


Und hier gibt es Teil 3: 13 schnelle Instagram-Ideen für kleine Unternehmen


Wenn ihr noch jemanden sucht, der euch dabei unterstützt, mit Instagram zu starten – aber bitte bodenständig und so, wie es zu euch passt –, dann schreibt mir gerne eine E-Mail. Zusätzlich zu meinen Angeboten hier biete ich z.B. auch individuelle Workshops für Unternehmen an.

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Steffi Müsse mit weißem Pullover, Notizbuch und Stift

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