15. Januar 2024
Seien wir mal ehrlich: Marketing kann verdammt viel Zeit kosten. Gerade als Solo-Selbstständige und wenn wir online Kund:innen gewinnen möchten – ohne nervige Kaltakquise-Nachrichten zu schreiben.
Wir könnten soooo Vieles tun: Blog-Artikel schreiben, einen Podcast hosten, ein E-Book anbieten, YouTube-Videos drehen, einen Pinterest-Kanal starten, Newsletter schreiben, Reels drehen, das ganze Social-Media-Game durchspielen …
Aber dann würden wir halt auch sonst nichts mehr machen - auf jeden Fall keinen Umsatz.
Deshalb: In diesem Blog-Artikel mit Podcast-Folge geht es nicht darum, das Thema Content-Recycling in allen Facetten zu beleuchten und umfassend abzuarbeiten. Es geht ganz praktisch darum, wie du Blog, Instagram und ggf. auch einen Newsletter smart kombinieren kannst.
So wie ich es hier beschreibe, habe ich es lange Zeit gemacht – und mache es zum Teil auch immer noch so.
Content-Recycling erklärt sich schon ein bisschen von selbst: Es bedeutet, dass wir Inhalte wiederverwenden und neue Formate dafür finden.
Aus einem Blog-Artikel können mehrere Social-Media-Posts werden. Aus einer Podcast-Folge kann auch ein Newsletter werden. Aus einem E-Book können mehrere YouTube-Videos werden.
Es funktioniert aber nicht nur vom „Großen“ ins „Kleine“, sondern auch umgekehrt: Wenn du merkst, dass ein bestimmtes Thema als Instagram-Post super ankommt, dann überleg mal, ob du nicht auch einen Blog-Artikel daraus machen möchtest.
Es bringt dir so einiges, wenn du Themen mehrfach nutzt und deine Inhalte „recycelst“. Für mich stechen zwei ganz entscheidende Vorteile raus:
Das ist eine total subjektive Kombination, die für mich persönlich gut funktioniert hat – als Solo-Selbstständige, als Introvertierte, als Freundin von Strategien, die nicht irre viel Zeit kosten.
Genauso gut kannst du auch Blog und Pinterest kombinieren oder Podcast und YouTube. Dann kannst du meine Tipps aus diesem Artikel bestimmt etwas für dich abwandeln und trotzdem anwenden.
Aber zurück zu meinen Gründen für diese Kombination:
Bei mir ist 2022 außerdem mein Podcast "Mit Gelassenheit sichtbar" dazugekommen. Ich habe mich aber auch deshalb dafür entschieden, weil ich ursprünglich beim Radio „gelernt“ und gearbeitet habe – ich hatte also schon bestimmte Fähigkeiten dafür. Trotzdem schreibe ich ab und zu noch Blog-Artikel, auch weil die mir deutlich mehr für Suchmaschinen bringen.
Ich teile hier mit dir ganz konkret, wie genau ich sinnvolle Themen für meine Blog-Artikel und Podcast-Folgen finde, wie ich daraus mehrere Posts für Social Media und ein bis zwei Newsletter mache.
Bei mir fängt alles mit dem „Long Content“ an, das ist für mich das Wertvollste. Ich habe selbst schon oft bei Unternehmerinnen gekauft, deren Blog-Artikel oder Podcast-Folgen ich gehört habe. Umgekehrt gilt dasselbe: Einige meiner Kund:innen sind durch Suchmaschinen und Podcast-Plattformen auf mich aufmerksam geworden.
Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass wir in Blog-Artikeln und Podcast-Folgen mehr Zeit mit unseren potenziellen Kund:innen verbringen – im übertragenen Sinne. Du kannst ausführlicher erklären, besser helfen und auch mehr von deiner Persönlichkeit zeigen. Deine Zielgruppe baut so Vertrauen zu dir auf.
Bevor du aber wild drauf los schreibst, überleg dir: Was ist dein Ziel – grundsätzlich und in nächster Zeit? Möchtest du zum Beispiel ein spezielles Angebot verkaufen oder mit Kund:innen arbeiten, die eine ganz bestimmte Herausforderung haben?
Überleg dir, welche Themen auf dein Ziel einzahlen. Was würden deine idealen Kund:innen zum Beispiel zum Thema deines Angebots googeln? Was interessiert sie? Was müssen sie vielleicht auch wissen, um das Angebot haben zu wollen – welchen Aha-Moment darfst du auslösen? So findest du Themen für Blog-Artikel, die auch für neue Kund:innen sorgen.
Vorweg: Das wird keine umfassende Erklärung für deine Suchmaschinenoptimierung. Das ist ein Thema für sich, über das ich mindestens einen eigenen Blog-Artikel schreiben könnte.
Nur ganz rudimentär, weil ich möchte, dass du dabei nicht zu sehr verkopfst:
Das sind die wichtigsten Schritte, die ich bei so gut wie jedem Blog-Artikel durchgehe. Trotzdem sag ich’s dir noch mal ganz deutlich: Manche meiner Blog-Artikel ranken bei Google richtig gut, obwohl ich keine SEO-Wissenschaft daraus gemacht habe. Umgekehrt sind Artikel, für die ich ausführlich recherchiert habe, überhaupt kein Website-Magnet geworden.
Viel wichtiger ist, dass du weißt, was für deine Zielgruppe relevant ist, was sie interessiert und wonach sie suchen würden. Wenn du dafür ein gutes Gefühl hast, funktioniert es auch mit Google und Co.
Wuaaaaah, das kann sich manchmal anfühlen wie der berühmte riesige Berg vor dir. Oder? Bitte sag mir, dass es dir auch so geht. Ist bei mir nämlich definitiv so. Bevor ich das erste Wort geschrieben habe, scrolle ich am liebsten erstmal durch Instagram, gucke draußen den Vögeln im Baum beim Futtern zu oder räume noch schnell die Spülmaschine aus.
Was hilft:
Hast du auch schon mal gelesen, dass du aus einem Blog-Artikel 10, 30 oder sogar 50 Social-Media-Posts machen kannst? Stresst dich das auch so?
Also ja, wahrscheinlich kannst du aus einem Blog-Artikel theoretisch 30 Posts für Social Media machen. Aber allein der Gedanke an 30 Social-Media-Posts sorgt bei mir dafür, dass ich gar nicht erst damit anfangen will.
Ich habe zu jedem Blog-Artikel normalerweise 3 bis 4 Posts für Instagram und Facebook gemacht. Das ist überschaubar – und du kannst das beliebig erweitern. So habe ich das aufgeteilt:
Slide 1 (Titel): Überschrift des Blog-Artikels
Slide 2: kurze Einführung
Slide 3-9: Zwischenüberschriften des Artikels mit den aaaallerwichtigsten Infos (nicht zu viel Text reinpacken!)
Slide 10:
Call to Action (z. B. “Mehr dazu liest du in meinem aktuellen Blog-Artikel. Den findest du über den Link in der Bio.“)
Natürlich kann dein Karussell-Post auch weniger Slides haben, wenn dein Blog-Artikel kürzer ist.
Slide 1: eine Zwischenüberschrift deines Artikels als Titel (kannst du auch etwas anpassen, wenn nötig)
Slide 2: kurze Einführung
Slide 3-9: deine Tipps zu diesem Aspekt / Unterthema
Slide 10:
Call to Action mit Hinweis auf deinen Blog-Artikel
In diesem Stil könntest du natürlich noch
mehrere Posts zu den einzelnen Unterthemen machen. Die Tipps nimmst du direkt aus dem Artikel, du musst das Rad nicht neu erfinden (auch nicht neu formulieren
😉).
Grafik-Slide mit einem coolen Zitat oder einem markanten Satz aus deinem Blog-Artikel
In der Caption gehst du dann etwas mehr darauf ein und endest mit dem Hinweis auf deinen Blog-Artikel als
Call to Action.
Porträt-Foto
von dir, eventuell auch mit Text auf dem Bild (weckt Aufmerksamkeit fürs Thema)
In der Caption nutzt du Storytelling für dich: Du kannst z. B. erzählen, wie deine Erfahrungen mit dem Thema sind, wie deine Entwicklung war, was dich zu dem Blog-Artikel inspiriert hat etc. etc. Du hast ja irgendeine Verbindung zu diesem speziellen Thema. Erzähl davon!
B-Roll-Video: Du filmst dich beim Schreiben deines Blog-Artikels. Du kannst zum Beispiel einfach 15 Sekunden aufnehmen und die nutzen – oder länger draufhalten und noch einen Zeitraffer einbauen.
Auf das Video schreibst du dann den
Titel deines Blog-Artikels mit einem Call to Action.
(Fun Fact: Genau das hab ich grad spontan umgesetzt, während ich diesen Blog-Artikel schreibe – ungeschminkt und mit Hoodie. Unperfekt ist gut. 😊)
Ich weiß: Jetzt hast du diesen Berg bezwungen und hast einen Blog-Artikel geschrieben. Und jetzt sollst du dir auch noch Texte für deine Newsletter einfallen lassen, um den Artikel damit zu promoten!
No drama, Lama! Auch hier kannst du ruhig 1:1 das nutzen, was du sowieso schon geschrieben hast. Ja, das darfst du.
Guck dir mal die Einleitung deines Blog-Artikels an. Wahrscheinlich leitet die doch super auf das Thema hin, oder?! Warum kopierst du dir die nicht und nutzt sie genau so für deinen Newsletter?
Weil das zu einfach wäre und deine Leser:innen das merken?
Alsoooo … Erstens: Es klicken nicht alle deine Newsletter-Abonnent:innen wirklich auf deinen Blog-Artikel. Es werden gar nicht so viele bemerken.
Zweitens: Meinste, die nehmen dir das übel, wenn sie den ersten Absatz schon mal überspringen dürfen? Wir haben doch sowieso alle keine Zeit. Da ist es super, wenn ich im Thema bin, die ersten Zeilen schon kenne – und direkt weiterscrollen kann zum interessanten Teil.
Drittens: Wer deinen Newsletter vielleicht nur quergelesen und dann direkt auf den Blog-Artikel geklickt hat, wird es nicht bemerken. Und das sind wahrscheinlich mehr Leute als du denkst.
Sagen wir, du willst zwei Newsletter zu deinem Blog-Artikel schreiben:
Auch hier gilt: Es gibt nicht den einen richtigen, perfekten Weg. Der perfekte Weg ist der, der zu dir, zu deinem Alltag und zu deiner Zeit passt.
Das hier sind meine Zahlen:
Was meinen regelmäßigen Long Content angeht, hat mein Podcast mittlerweile meinen Blog abgelöst. Auch da gibt’s ca. alle 2 Wochen eine Folge.
Auch wenn du es smart angehst, Themen und Texte mehrfach nutzt und deine Inhalte recycelst – es bleibt natürlich Arbeit. Und die teilst du dir am besten so ein, wie es für dich am besten passt.
Das ist eine ganz wichtige Grundlage, die ich auch mit meinen Kund:innen immer bearbeite. Du brauchst einen Plan, der in deinem Alltag funktioniert, für dich realistisch ist – und mit dem es dir möglichst leicht fällt.
Fang langsam an und nimm dir nicht zu viel vor. Du musst nicht jede Woche einen Blog-Artikel raushauen.
Probier aus, wie es für dich gut funktioniert: Machst du deinen gesamten Content (Blog-Artikel, Newsletter, Social-Media-Posts) lieber an einem Tag fertig – oder fällt es dir leichter, wenn du es auf mehrere Tage aufteilst?
Mir fallen Häppchen zum Beispiel deutlich leichter als die ganz große Lösung: Ich blocke an einem Tag Zeit im Kalender, um einen Blog-Artikel zu schreiben oder eine Podcast-Folge aufzunehmen. Dabei achte ich darauf, dass ich das nicht gehetzt zwischen anderen Terminen machen muss, sondern wirklich einen freien Kopf dafür habe.
Freitagvormittag ist in meinem Kalender dann grundsätzlich Zeit für den Newsletter und meine Social-Media-Posts für die nächste Woche eingeplant. So teile ich den Content in kleinere Einheiten auf und der Berg kommt mir nicht mehr ganz so riesig vor.
Deine Themen und Inhalte für mehrere Formate zu nutzen, ist für mich eine effektive Lösung, um mehrere Kanäle zu bespielen und dabei nicht auszubrennen.
Du nimmst die Vorteile mit, die die einzelnen Formate bieten – für Suchmaschinen, schnelle Erfolge und den Aufbau deiner eigenen Kontaktliste.
Und du bist absolut frei darin, welche Formate du nutzt, wie du sie miteinander kombinierst und wie viel du tatsächlich veröffentlichst. Wichtig ist, dass du dich selbst nicht überforderst. Denn wie immer gilt: Dranbleiben ist das „Geheimnis“. Der Erfolg kommt nicht von heute auf morgen, aber du wirst ihn Stück für Stück sehen.
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